Von Geisterkörben und Anisateuren: Austausch zwischen Wissenschaft und Unternehmen
2 Jul
Mit drei Arten der Gin-Destillation zu einer Bestnote für die Bachelor-Arbeit in der Getränke-Technologie
Annika Stiefler, ausgebildete Winzerin und Studentin an der Hochschule Geisenheim, Fachrichtung Getränketechnologie, hat mit ihrer wissenschaftlichen Anlayse dreier unterschiedlicher Arten der Gin-Destillation eine 1,0 Benotung für ihre Bachelor-Arbeit erreicht. Ihre Versuchsreihe im Rahmen eines Praktikums in der Birkenhof-Brennerei, Nistertal, brachte nicht nur für Annika Stiefler eine ausgezeichnete Bachelor-Arbeit, sondern auch nutzbringende Erkenntnisse für die Destillerie selbst.
Im Rahmen ihres 3-monatigen Praktikums in der BIRKENHOF-BRENNEREI, konzentrierte sich die ausgebildete Winzerin Annika Stiefler zuerst auf die handwerklich anspruchsvolle Herstellung von Likören nach alten, überlieferten Rezepten. Die BIRKENHOF-BRENNEREI, eine Edeldestillerie im Westerwald, bot ihr dazu ein ausgezeichnetes Umfeld: Das Traditionsunternehmen mit mehr als anderthalb Jahrhunderten Firmen- und Familientradition verfügt über viele hauseigene Rezepturen und ist gleichzeitig regions- und branchenübergreifend als echter Innovator bekannt. Ein fruchtbares Umfeld also für eine wissenschaftliche Prozessbetrachtung.
Für ihre Bachelor-Arbeit analysierte Annika Stiefler dann drei verschiedene Integrationsmöglichkeiten von Botanicals in den Herstellungsprozess von Gin:
Zum einen betrachtete sie die Hinzugabe der Botanicals in die Brennblase und die Alkohol-Wasser-Mischung direkt. Bei dieser Vorgehensweise werden flüchtige Aromastoffe vom Alkohol herausgelöst und ins Destillat geleitet.
In einem anderen Produktionsprozess wurden über einen Anisateur – einem sogenannten „Geistkorb“, der in der Brennblase hängt – durch Dampfextraktion die ätherischen Öle der Botanicals von dem hindurchströmenden Alkohl extrahiert.
Bei der dritten Destillationsform kam ein dreifaches „Botanical-Tray“ zum Einsatz, welches durch Rohrleitungen mit Brennblase und Kühler verbunden ist.
Verkostet und sensorisch analysiert wurden die hochprozentigen Ergebnisse durch den DLG-Prüfer Prof. Dr. Frank Will, Birkenhof-Geschäftsführerin Stefanie Klöckner und Destillateurmeister Lars Baetcke sowie 35 Studenten der Hochschule Geisenheim.
„Für uns waren die Ergebnisse natürlich besonders interessant, denn in der wissenschaftlichen Forschung ist die Destillation von Bränden und Spirituosen – im Vergleich zum Weinbau oder dem Bierbrauen – ein wenig unterrepräsentiert. Hier ist noch Luft nach oben. Die sensorischen und analytischen Rückschlüsse, die Annika Stiefler im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit gewonnen hat, werden zukünftig Einfluss auf die Herstellung von Gin in der BIRKENHOF-BRENNEREI haben“so Stefanie Klöckner.
Bewertet mit einer ausgezeichneten 1,0 Benotung, plant Annika Stiefler bereits den nächsten Schritt in ihrer Karriere: Sie belegt einen aufbauenden Masterstudiengang. Die sehr gute Benotung ist ein schöner Erfolg für die Absolventin, ihre Professoren und auch die Destillerie:
„Von der wissenschaftlichen Kooperation profitieren unserer Auffassung nach die Absolventen, die Universität und wir als Unternehmen gleichermaßen“ meint Stefanie Klöckner. „Durch derart praxisnahe Arbeiten werden für alle Beteiligten neue Impulse gesetzt.“
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Auf dem Birkenhof
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